„Barocke Weihnachtsfreuden“ – Kritik zum Weihnachtsoratorium in der Tiroler Krone

Am 5.1.2013 brachten wir zum ersten Mal gemeinsam mit der Academia Jacobus Stainer die Kantaten 4-6 von J. S. Bachs „Weihnachtsoratorium“ zur Aufführung. Die Basilika Wilten war bis zum letzten Platz ausverkauft. 

Franz Gratl von der Kulturredaktion der Tiroler Krone schrieb dazu in der Ausgabe von 7.1.2013: 

„Es gibt wohl kein großes Chorwerk, das in dieser Zeit des Jahres so oft zu hören ist wie Bachs Weihnachtsoratorium – und doch fasziniert diese musikalische Darstellung der biblischen Erzählungen rund um die Geburt Christi immer wieder aufs Neue. Auch in der Interpretation der Wiltener Sängerknaben und der Academia Jacobus Stainer. 

Am Vorabend des Festes der Erscheinung des Herrn brachten die Wiltener Sängerknaben und die Academia Jacobus Stainer die Kantaten 4 bis 6 (Neujahr bi Epiphanie) aus dem Weihnachtsoratorium im prachtvoll strahlenden barocken Rahmen der Wiltener Basilika zur Aufführung. Die Knabenstimmen strahlten mit dem Kirchenraum um die Wette: Der Chor präsentierte sich bestens vorbereitet und für die große Besetzung erstaunlich flexibel. Johannes Stecher wählte zügige Tempi – bewundernswert war die Souveränität der Sängerknaben selbst in konzertant-virtuosen Passagen (zum Beispiel im Chor „Ehre seit dir Gott gesungen“), aber auch die meditativen Ruhepunkte wurden ausgekostet, etwa der zentrale Choral „Ich steh an deiner Krippen hier“. Eine beeindruckende Talentprobe boten die Knabensolisten, wobei der Sopran, der auch die Echo-Arie sang, eine besonders reife Leistung bot. Für Tenor und Bass konnte Stecher auf eine Luxus-Besetzung aus „eigener Werkstatt“ zurückgreifen, nämlich auf die beiden exzellenten, inzwischen international bekannten Ex-Sängerknaben Paul Schweinester und Daniel Schmutzhard, die sich als Bach-Interpreten der Extraklasse empfahlen. Schade, dass im dürftigen Programmheft die Namen der Knabensolisten ebenso ausgespart wurden wie die der MusikerInnen der Academia Jacobus Stainer (mit starkem Tiroleranteil!): Die versierten Alte Musik-Spezialisten musizierten durchwegs auf hohem Niveau, hervorzuheben ist die herausragende Leistung des Oboisten. Das Ensemble konnte sich mit seinem schlanken, transparenten Klang nicht immer gegen den Chor durchsetzen, aber das trübte die überbordende Weihnachtsfreude kaum.“ 

Im Zuge der Vorbereitungen zu den beiden Konzerten am 22.12. und 5.1. haben wir das gesamte Weihnachtsoratorium auch aufgenommen. Die Doppel-CD wird voraussichtlich bis zum Ende des ersten Quartals 2013 erscheinen. Nähere Informationen finden Sie in Kürze hier!